Das fiktive Kunstjahr 2002  

Wie wird sichtbar, was nicht passiert (ist)? Was sollte zukünftig nicht mehr getan werden? Was ist allein als Möglichkeit interessant! Wie vermittelt man eine Kunst der Andeutung?

Mit diesen Fragen im Hintergrund hat die Eintagesausstellung in der Staatsbank Berlin,  am 23.2. von nie getanen Projekten (NIE GETAN) und solchen, die nicht passieren werden (FIKTIVE AKTIONEN) Geschichten von Verhinderungen erzählt, die nun zum Ereignis werden durften. 

Zu imaginieren waren Aktionen, Filme, Gedanken,  Möbel, Bewegungen, Projekte, Theaterstücke, zu sehen: Manuskripte, Hörinstallationen, Filmfragmente, Anträge, Muster von und mit: 

Elena Kovylina "Wir Staatskinder", Meisterschule, Jantje Röller "Organlose Körper, Unsichtbare Physiker, (Sprach)-gefangene Philosophen", Pascal Schmidt "Im Sturm der Leidenschaft", "Ein Bouquet für fiktive Sender", Schein Berlin "Kreditanstalt", Ania Michaelis "Looking for Hannelore", Alexander Sokolov "Made in Berlin", Voxi Bärenklau "Therese von Konnersreuth", Bernd Böhlendorf (Video), Malaika Rönneckendorf "Meta Luna Eins", Daniela Mohr "Eine Falle für Schwester Stefanie", Julia Kissina, Boris von Brauchitsch "Verbrechen und Strafe", Marit Neeb "Alexanderplatz", DFG "Projektbeschreibung", Miri Stübel "Expertinnenrunde", Ella Ziegler "Incorporeality", Martin Nachbar "Büro für angewandte Körperkunst", Hilke Theis "Liebt mich/Liebt mich nicht", "Foto-Fix", Sophie Schmidt "Teeservice", Ralph Raabe "Ein Ziel für Roland K. Von Aktion Roland kocht" und anderen...

 

Mit folgendem Aufruf haben wir Künstler und Wissenschaftler animiert zu zeigen, was nicht passiert ist und nie passieren wird.
 

AUFRUF / EINLADUNG

VERNISSAGE / FINISSAGE

 
"Wenn wir handeln, dann nicht, weil wir es wollen" (Toni Blair, 9.10. 2001)
 
"Wir wollten Nichtstun, müssen jetzt aber handeln"  (Diskursive Poliklinik, 1.2.2002)
 
 
Die DPK Berlin lädt am Samstag, den 23.2. in die Staatsbank Berlin, Französische Strasse 35 ab 16.00 Uhr zur Vernissage und Finissage unmöglicher und nie-getaner-Projekte:
Eigentlich wollten wir eine Versuchsanlage zum Nichtstun machen. Dafür haben wir kein Geld bekommen. Deshalb bieten wir jetzt unser Nichts zum Tun an!
 
In zwei Zeitregistern: Nie getan! und Fiktive Aktionen!  ist es möglich, nicht Realisiertes und Potenzielles zu zeigen.
 

 

NIE GETAN!
(was nie passiert ist)
 
Projekte, Muster, Skizzen, Aktionspläne, Materialien, Modelle, Textanfänge oder Prototypen haben eine Potenzialität, die für eine Ausstellung reicht.
 
In Anlehnung an Kaprows "Ideenaktionen", Knizaks "Aktionen, die keine sind", Kabakovs "nicht geführten Dialogen", "nicht aufgehängten Bildern" soll "NIE GETAN" die Möglichkeit als Kunstform zeigen und zugleich danach fragen, ob es nicht gelegentlich reizvoller ist, einiges nicht zu tun.....
 
FIKTIVE AKTIONEN
 (was nicht passieren wird)
 
Angesichts der aktuellen Finanznot in Berlin werden nicht nur in diesem Jahr zahlreiche Projekte in Wissenschaft und Kultur nicht mehr finanziert. Es wäre ein Versuch, ein fiktives Kunst- und Wissenschaftsjahr 2002 anzudeuten, in Fragmenten zu bleiben, in Skizzen zu verharren, die umso deutlicher machen, was fehlen wird, wenn nichts passiert..... Mit der Kunst der Andeutung, des Fragments, des nicht gezeigten Endes in Texten, Performances oder Installationen kann sich so die Ebene der Fiktion abgetrennt vom Horizont der Ereignisse als Kunst behaupten.
 
Schreiben oder schicken Sie uns schnell Ihre/Eure Vorschläge und wir machen an einem Tag eine Ausstellung dieser Projekte.
 
DAS PROGRAMM WIRD KURZFRISTIG BEKANNTGEGEBEN! BEGINN 16.00 UHR.
 
 
PRESSE
 
HENDRIK WERNER / MORGENPOST VOM 11.2.2001
Finanzielle Tröpfe
Wer zurzeit in Berlin vom Sparen spricht, wählt meist drastische Worte. Vom finanziellen Tropf, an dem die Stadt hänge, ist da die Rede. Und davon, was alles gekürzt, ja amputiert werden muss, um sie gesunden zu lassen. Erste
Hilfe will jetzt die «Diskursive Poliklinik» leisten, ein akademischer Sanierungsverbund aus drei Berliner Aktionskünstlerinnen und Kulturwissenschaftlerinnen. Am 23. Februar lädt die Chefärztin, die auf den
sprechenden Namen Miri Stübel hört, zu einer Notoperation an der offenen Wunde ausgerechnet in die Staatsbank an der Französischen Straße in Mitte.
In einer Kürzestausstellung, sparsamerweise Vernissage und Finissage zugleich, sollen KunstProjekte gezeigt werden, deren Potenzialität Programm ist. Mit «Nie getan! (was nie passiert ist)» und «Fiktive Aktionen (was nie
passieren wird)» setzt die Schau gleich zwei kostenbewusste Schwerpunkte, die stadtweit Schule machen sollten. Nichts zu tun ist schließlich überaus
gesund. Gratis sowieso. Herr Sarrazin, übernehmen Sie!
 
 Presse, Information,  Diskursive Poliklinik:
 
Dr. Stefanie Wenner, doktor.w@dpklinik.de, Dr. Sylvia Sasse, sasse@cdat.de, Dr. Miri Stübel, miristuebel@dpklinik.de

 

NIE GETAN/FIKTIVE AKTIONEN: 

 

DER KATALOG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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